 | Im Hauptteil haben wir die Spannungen in einer beliebig orientierten
Ebene berechnet, wobei sich das beliebig aber nur auf den einen Winkel relativ zu einer der beiden möglichen, senkrecht zur Zugrichtung stehenden
Achsen bezog. |
|  | Die Situation ist im Bild links noch
einmal dargestellt, der Winkel q beschreibt die Geometrie vollständig. |
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 | Rechts ist der jetzt wirklich allgemeinste Fall einer beliebig orientierten Ebene. Wir
brauchen einen zweiten Winkel F um die Lage der Ebene zu charakterisieren. |
|  | Wie groß ist jetzt die Normal- und Scherspannung
in dieser Ebene? |
|  | Das ist immer noch ziemlich elementare Geometrie; die
wir im Detail weder nachvollziehen müssen noch wollen. Das Ergebnis ist nämlich nicht sonderlich
interessant. |
 | Interessant ist nämlich nur die in der
betrachteten Ebene in Richtung der Gleitrichtung wirkende Schubspannung. |
|  | Die Gleitrichtung ist die Richtung in der die Ebenen aufeinder
abgleiten (wie vielleicht am klarsten in einem Bild in Kap.
8 dargestellt). Letztlich interessiert nur die Spannung in dieser
Richtung. |
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|  | Die gesuchte Formel wird am einfachsten, wenn man die beiden die
Ebene charakterisierende Winkel anders definiert. Wir nehmen, wie nebenstehend dargestellt: - j = Winkel zwischen Ebenennormale und Zugrichtung
- y =
Winkel zwischen Zugrichtung und Gleitrichtung
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|  | Das beschert uns die extrem simple Formel für die
Schubspannung t in Gleitrichtung |
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|  | Diese Gleichung ist auch als Schmidsches
Schubspannungsgesetz bekannt, cosj · cos y
ist der Schmidfaktor des betrachteten Gleitsystems. |
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 | Simpel, aber nicht ganz ohne. Was ist der maximale Schmidfaktor eines gegeben Kristalls? Mache
ich j = 0, habe ich zwar den größtmöglichen cosj; aber gleichzeitig wird unweigerlich cos y = 0. |
|  | Letztlich wird man bei j
= 450 landen, wie gehabt, und eine Gleitrichtung in der großen Achse der Ellipse im nebenstehenden
Bild. |
|  | Wie auch immer: Sobald die mit dem Schmidfaktor
brechnete Schubspannung auf irgendeiner Gleitebene in einer der möglichen Gleitrichtungen den kritischen Wert
erreicht, beginnt Versetzungsbewegung und damit plastische Verformung. |
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© H. Föll (MaWi 1 Skript)