 | Wir haben noch den Fall zu behandeln, daß die Atome, die sich verbinden
wollen, zuviel Elektronen haben. Damit kommen wir zur Metallbindung. |
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Was dann geschieht, zum Beispiel wenn sich metallisches Natrium bildet, ist
einfach zu beschreiben, aber sehr schwer zu
berechnen (wir werden aber im Rahmen der Bändertheorie noch teilweise darauf
zurückkommen): |
|  | Die Atome geben ihre
überschüssigen Elektronen einfach an den entstehenden Festkörper ab; es entsteht eine Art Elektronengas innerhalb des Körpers. In diesem negativ geladenen Elektronengas
sitzen die positiv geladenen Ionen wie die Rosinen im Teig. Obwohl sich die Ionen abstoßen, vermittelt das
negativ geladenen Kontinuum des Elektronengases eine Bindungskraft. |
 | Betrachten wir zunächst Na Dampf, so sehen wir (im Bild
unten) einzelne Atome, die ohne viel gegenseitige Wechselwirkung wild durcheinander
fliegen. |
|  | Es bilden sich keine Na - Moleküle, wie etwa beim Cl, denn die Na - Atome haben
durch Bindungen mit nur einem oder wenigen Na-Partnern nichts zu gewinnen. |
|  | Allenfalls werden wir ein paar Ionen und entsprechend viel einzelne freie Elektronen finden. |
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 | Schalenbild von (großen) Na - Atomen im Dampf.
Die Atome befinden sich in lebhafter Bewegung; angedeutet durch Pfeile. |
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 | Aber beim Abkühlen der vielen
Na - Atome bildet sich irgendwann metallisches Na, vermittelt durch die
Metallbindung, die nur im Verbund sehr vieler Atome wirkt. Die Na - Ionen sitzen in dann regelmäßiger
Anordnung in ihrem Elektronengas; allenfalls die Atome an der Oberfläche des festen Körpers haben Probleme. |
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 | Kleine Na+ - Ionenrümpfe eingebettet
in das negativ geladenene (rosa) Elektronengas. Die Atome sitzen im Mittel fest
auf ihren Plätzen, ansonsten vibrieren sie um die Gleichgewichtslage. Die Elektronen sind frei beweglich
und nicht mehr einzelnen Ionen zugeordnet. |
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 | Die Wellenfunktionen y der freien Elektronen haben jetzt keine Ähnlichkeit mehr mit den Orbitalen von am Atom
gebundenen Elektronen. |
|  | Die freien
Elektronen sind offenbar überall im Festköper mit gleicher Wahrscheinlichkeit zu
finden; sie sind "ausgeschmiert". |
|  | Die Bindungskräfte zwischen den Atomen sind
völlig ungerichtet. |
|  | Wiederum lassen
sich die Bindungskräfte zwischen den Atomen am besten in der Näherung der Potentialformel beschreiben, die
wir schon von der Ionenbindung und der kovalenten Bindung kennen: |
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 | Die 4 Konstanten A,
B, m, n sind natürlich für die gewählten Atome spezifisch; zwei davon lassen
sich wieder durch den Bindungsabstand a0 und die Bindungsenergie
EBind ausdrücken. |
 | Wir wollen uns
aber nicht weiter mit der Metallbindung beschäftigen, sondern betrachten, nachdem wir die sogenannten sekundären Bindungen noch gestreift haben, die Bindungen von der allgemeineren Warte
der "Potentialtöpfe" aus. |
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Fragebogen | Multiple Choice Fragen zu 2.2.4 folgende |
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© H. Föll (MaWi 1 Skript)