Compton Effekt

 
Der Compton Effekt , 1921 erstmal beobachtet, bezieht sich auf die Streuung von Licht an Atomen, d.h. an Materie.
Man dachte, das beliebig gut verstanden zu haben. In der Tat waren Theorien, beruhend auf der Wellenatur des Lichtes, auch sehr erfolgreich.
Aber man hatte im ausgehenden 19. und angehenden 20. Jahrhundert auch überwiegend mit Licht im Wortsinn, d.h. in einem begrenzten Wellenlängenbereich experimentiert.
Die Streutheorien aber waren universell, d.h. sie galten für alleWellenlängen.
Als man nun Experimente mit Röntgenstrahlung machte, gab es Grund zur Aufregung. Neben dem erwarteten Verhalten, fand man, daß Streuung stattfand, die es nicht geben durfte. Sie war nämlich nur (und dann aber sehr simpel) zu erklären, wenn man annahm, daß nicht eine Welle auf ein Teilchen stieß, sondern sich zwei Teilchen stießen.
Behandle das Röntgenlicht als einen Strom von Teilchen, und mit Impuls- und Energieerhaltungssatz ergibt sich sofort das Experiment!
Sehr, sehr, bedenklich. Mit unverstandenen Dingen kann man gut leben - früher oder später, so die Hoffnung, wird schon jemand eine kanonische (d.h. innerhalb der Dogmen liegende) Erklärung finden. Aber unverstandene Effekte, die man ganz einfach und vollständig mit einer Annahme erklären kann, die einfach nicht stimmen darf - wir wissen schließlich, daß Licht eine Welle ist - das ist sehr bedenklich.
Definitiv ein Grund zu Kreuzzügen und Kriegen - falls sowas außerhalb der Naturwissenschaft passiert.
 

Mit Frame Mit Frame as PDF

gehe zu 2.1.2 Fruehe Atommodelle: Bohr und de Broglie

gehe zu Stolpersteine der Physik

© H. Föll (MaWi 1 Skript)