Niels Bohr


* 7.10.1885 in Kopenhagen
† 18.09.1962 in Kopenhagen
1922 Physik-Nobelpreis
1957 U.S. Atoms for peace Award

Niels Hendrik David Bohr wurde durch seine Arbeit an der Struktur der Atome bekannt, dem sogenannten Bohrschen Atommodell, wofür er 1922 den Nobelpreis erhalten hat.
Bohr besuchte ab 1903 die Kopenhagener Universität, wo er 1909 seine Abschlußprüfung machte und 1911 seinen Doktortitel erhielt. Noch während seiner Studienzeit (1908) erhielt er von der Akademie der Wissenschaften eine Auszeichnung für die Erforschung von Oberflächenspannung bei oszillierenden Wasserstrahlen.
Nach seiner Promotion ging er nach Cambridge um am Cavendish Laboratory mit Sir J.J. Thomson zu arbeiten. Doch Bohr kam mit Thomson nicht zu recht und so entschied er sich nach einem Treffen mit Sir E. Rutherford zu ihm nach Manchester zu gehen und dort mit Rutherford zusammen zuarbeiten. Dort erarbeitet er auch die theoretischen Grundlagen für das Bohrsche Atommodell.
Ab 1916 arbeitete Bohr als Professor für Theoretische Physik an der Universität von Kopenhagen, und von 1920 bis zu seinem Tode war er der Leiter des Institutes für Theoretische Physik.
1943 mußte Bohr, da er jüdische Vorfahren hatte, vor den Nazis in einem Fischerboot nach Schweden fliehen. Jedoch konnte Bohr auch dort nicht lange bleiben und floh nach England. Dort wurde er Mitglied der Wissenschaftlergruppe, die am Manhattan-Projekt in Los Alamos arbeiten sollten.
Bohr war damals, vielleicht mehr als heute, sehr berühmt. Als er in Los Alamos ankam, traf er dort auch mit dem noch unbekannten Richard Feynman zusammen. Ein Zitat aus Feynmans Buch Surely You` re Joking Mr. Feynman! verdeutlicht am besten sein Verhältnis zu seiner Berühmtheit.
Bohr zu seinem Sohn, nach der ersten Konferenz in Los Alamos : "Erinnerst du dich, wie der kleine Bursche hieß, der da hinten in der Ecke saß? Das ist der einzige, der keine Angst vor mir hat, und der wird es sagen, wenn ich eine verrückte Idee habe. Wenn wir das nächste Mal Ideen durchsprechen wollen, dann können wir das nicht mit diesen Leuten machen, die zu allem ja, ja, Dr. Bohr sagen. Sieh zu, daß du den Kerl herholst, und dann reden wir zuerst mit ihm."
Trotz seiner Mitarbeit an der Atombombe verlor Bohr niemals die Gefahr einer solchen Bombe aus den Augen. Er hat lange vor den Politikern gesehen, daß allenfalls das "Gleichgewicht des Schreckens" einen Atomkrieg verhindern kann und vorgeschlagen, das Geheimnis der Atombombe an die Sowjetunion weiterzugeben - dafür landete er fast im Gefängnis. Näheres dazu bei R. Rhodes. Dies wird besonders aus seinem offenen Brief an die UN deutlich.1957 erhielt Bohr für seine Engagement für eine friedliche Atompolitik den U.S. Atoms for Peace Award.

Weiterführende Links: Nobel Foundation