Lösung zur Übung 2.2-1

1. Wir starten mit zweimaliger Differentiation der zu verifizierenden Lösung in einer Dimension. Wir erhalten
y(x)  =  æ
ç
è
1
L
ö
÷
ø
3/2 · exp (i · k · x)  

dy
dx
 =  æ
ç
è
1
L
ö
÷
ø
3/2 · i · k · exp (i · k · x)  

d2y
dx2
 =  æ
ç
è
1
L
ö
÷
ø
3/2 · (– 1) · k2 · exp (i · k · x)
Eingesetzt in die Schrödingergleichung und mit (1/L)3/2 = L* um Schreibarbeit zu sparen, ergibt sich im Gebiet V = 0
2
2me
 ·  L* · k2 · exp(i · k · x)  =  E · L* · exp(i · k · x)
Unser Lösungsansatz ist also dann, und nur dann eine Lösung, falls folgende Bedingung erfüllt ist:
E  =  2 · k2
2me
Das ist die postulierte Gleichung für die Gesamtenergie; der erste Teil der Aufgabe ist damit erledigt.
 
Für den 2. Teil müssen wir folgendes Integral lösen:
L
ó
õ
0
L
ó
õ
0
L
ó
õ
0
(L*)2 · exp(i · k · x) · exp(– i · k · x) · dxdydz  !=  1  =  (L*)2 · L
ó
õ
0
L
ó
õ
0
L
ó
õ
0
dxdydz
Das Integral ist natürlich schlicht = L3; wir erhalten
L3 · (L*)2  =  L3 · 1
(L3/2)2
 =  1  q.e.d.
Wir sehen auch, wo die lästigen 3/2 etc. Potenzen herkommen, die fast jede Formel der Quantentheorie verunstalten:
Die 2 kommt von der immer erforderlichen Quadrierung der Vorfaktoren bei der Betragsquadratbildung der Wellenfunktion, und die 3 oder was immer von den Dimensionen des betrachteten Problems.
Lästig, unschön, zu Fehlern verführend - aber eigentlich trivial.
 
Für den dritten Teil müssen wir die Lösung in die Randbedingung einsetzen, d.h.
L* · exp(i · kx · x)  =  L* · exp[i · kx · (x + L)]
   
 =  L* · exp(i · kx · x)  · L* · exp(i · kx · L)
Die Gleichungen für ky und kz sind natürlich entsprechend. Diese Gleichungen können nur befriedigt werden, falls gilt
L* · exp(i · kx, y, z · L)  =  1
   
kx, y, z  =  nx, y, z ·   2p
L
 
       
nx, y, z  =  0, ±1, ±2, ±3, ....
Die Quantenzahlen, die unsere Lösungsmannigfaltigkeit sortieren, kommen also aus den Randbedingungen!
 

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gehe zu Verifikation des Lösungsansatzes

© H. Föll (MaWi 2 Skript)