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Zeynep Altintas - Intelligente Biosensoren | |
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»Bei der Diagnose von Krankheiten oder der Wahl einer passenden Therapie spielen Biomarker, zum Beispiel bestimmte Moleküle im Blut, eine große Rolle. Entsprechend wichtig sind Sensoren, die diese Biomarker zuverlässig aufspüren. In meiner Forschung entwerfe ich intelligente Rezeptoren für Krankheits-Biomarker nach dem Vorbild biologischer Moleküle. Ich habe diese Materialien mit einer Vielzahl von Biosensorsystemen für Anwendungen im Gesundheitswesen kombiniert. Aktuell erforsche ich mit meiner Arbeitsgruppe Technologien für die Diagnose von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems. Mein Lehrstuhl hier ist interdisziplinär ausgerichtet. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Technischen Fakultät und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein erleichtert es, die Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung zu überführen.« Zeynep Altintas ist Professorin für Bioinspirierte Materialien und Biosensorik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel seit Mai 2022. Zuvor Forschungsgruppenleiterin am Institut für Chemie der Technischen Universität Berlin. 2012 Promotion an der Sabanci University, Türkei, und der Cranfield University, England.
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Gesellschaft für angewandte Signalverarbeitung zeichnet Tjorben Lerg für seine Bachelorarbeit zu Magnetfeldsensoren aus | |
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Geologische Verhältnisse im Untergrund ermitteln oder biomagnetische Signale vom Gehirn oder Herzen erfassen – die Messung von Magnetfeldern ist für verschiedene Forschungsfelder von großer Bedeutung. Doch Sensoren messen Magnetfelder unterschiedlich stark, je nachdem, aus welcher Richtung sie messen. Um diese Unterschiede auszugleichen, werden Sensoren zuvor in einem aufwendigen Verfahren charakterisiert. Eine schnellere Methode hat Tjorben Lerg in seiner Bachelorarbeit im Studiengang „Elektrotechnik und Informationstechnik“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) vorgestellt. Dafür hat ihn die Gesellschaft für angewandte Signalverarbeitung (GaS) als beste Abschlussarbeit 2022 in der digitalen Signalverarbeitung und Systemtheorie ausgezeichnet. Genutzt werden die Ergebnisse bereits im Sonderforschungsbereich (SFB) 1261 „Magnetoelectric Sensors: From Composite Materials to Biomagnetic Diagnostics“ an der CAU.
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Mini-Sensoren gegen die Überdüngung von Böden | |
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Laut einem Bericht der EU-Kommission sind über 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Böden in der Europäischen Union überdüngt. Die Folge sind eine Versauerung der Böden, verunreinigte Gewässer, eine geringere Artenvielfalt und sinkende Ernten. Ein geplantes EU-Gesetz und damit verbundene Düngevorgaben sollen die Bodenqualität verbessen, stellt Landwirtinnen und Landwirte aber vor weitere Herausforderungen. Tägliche schwankende Nährstoffwerte und aufwendige Laboranalysen machen es nahezu unmöglich, Bodendaten zeitnah zu ermitteln und die Bewirtschaftung daran anzupassen. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) will daher ein Messgerät entwickeln, das rund um die Uhr zentrale Nährstoffwerte im Boden erfasst. Der Sensor soll Nitrat-, Ammonium- und Phosphatwerte direkt in der Erde messen und in Echtzeit auslesbar machen. Die EU fördert das Projekt „Soilmonitor“ im Rahmen eines Innovationsprogramms mit rund 2,5 Millionen Euro. Es ist Anfang November gestartet und auf drei Jahre angelegt.
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Optimale Arbeitsbedingungen für das Gehirn | |
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Für Entwicklungen wie das autonome Fahren braucht es technische Systeme, die sehr gut in der Mustererkennung sind und dabei nur wenig Energie verbrauchen. Vorbild könnte hier das Gehirn des Menschen sein. Wie sich Prinzipien aus der biologischen Informationsverarbeitung auf technische Systeme übertragen lassen, untersucht die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) gemeinsam mit Partnern im Sonderforschungsbereich (SFB) 1461 „Neuroelektronik: Biologisch inspirierte Informationsverarbeitung“. Mit mathematischen Modellierungen ist es einem Team jetzt gelungen, besser zu verstehen, wie der optimale Arbeitszustand des menschlichen Gehirns entsteht, die sogenannte Kritikalität. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift Scientific Reports. Sie bedeuten einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer biologisch inspirierten Informationsverarbeitung und neuen, hocheffizienten Computertechnologien.
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