Biomagnetische Sensorik
Die Erfassung von Magnetfeldverteilungen im Bereich des Kopfes oder des Rumpfes ermöglicht leistungsfähige Diagnoseverfahren von Gehirn- (Magnetoenzephalographie MEG) oder Herzfunktionen (Magnetokardiographie MCG). Systeme, die in der Routinediagnostik eingesetzt werden, müssen einfach zu handhaben und kostengünstig sein, daher ist ein Betrieb bei Raumtemperatur wünschenswert. Magnetfeldsensoren auf Basis von miniaturisierten magnetoelektrischen Kompositen, d.h. Kompositen, die aus mindestens einem magnetostriktiven und einem piezoelektrischen Bestandteil bestehen, haben ihr Potenzial gezeigt, unter bestimmten Bedingungen sub-pT-Felder bei Raumtemperatur zu detektieren.
Die allgemeinen Ziele des Sonderforschungsbereichs SFB 1261 sind die Erforschung und Entwicklung verschiedener magnetoelektrischer Sensoransätze mit besonderem Fokus auf hohe Empfindlichkeit bei biomagnetischen Frequenzen (Projektbereich A) sowie deren Bewertung und Nutzung in medizinisch relevanten Fragestellungen (Projektbereich B). Das Forschungsprogramm zur Verfolgung dieser Ziele erfordert eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Materialwissenschaftlern, Elektrotechnikern und Medizinern (Neurologie und Kardiologie). Es wird durch zwei themenübergreifende Projekte zur Herstellung von Mikro-/Nanosystemen und zur biomagnetischen Messtechnik unterstützt. Ein integriertes Graduiertenkolleg wird eingerichtet, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des SFB 1261 zu fördern. Darüber hinaus wird ein Scientific Outreach Project nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit, Studenten und Lehrer zuständig sein, sondern auch für die wissenschaftliche Kommunikation mit jungen Wissenschaftlern.
Weitere Details finden Sie auf der Website des SFB 1261.