Kolloquiumsvortrag: Prof. Dr. Gabriel Curio, Charité Universitätsmedizin Berlin

30.06.2014 von 17:15 bis 18:30

Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik, Kaiserstr. 2, Raum: "Aquarium" Geb. D

Titel: ‚Brain-Computer Interfaces’ – medizinische Perspektiven und ethische Implikationen einer neuen Mensch-Maschine-Schnittstelle

Abstract:

Maschinen allein durch die Kraft der Gedanken steuern – was wie Science Fiction klingt, umreißt ein weit gespanntes, aktuelles Forschungsfeld. Brain-Computer Interfaces (BCIs) können schwerstgelähmten Patienten neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Das Berliner BCI (www.bbci.de) integriert dafür das zeitlich hochauflösende, nicht-invasiv messbare und mobil einsetzbare Elektroenzephalogramm (EEG) mit Computerprogrammen des Maschinellen Lernens: Mit BCIs können z.B. Bildschirm-Cursor und Prothesen gesteuert, ‚mentale Schreibmaschinen’ bedient sowie Wachheit und Konzentration an sicherheitsrelevanten industriellen Arbeitsplätzen erfasst werden. Aktuelle technologische Innovationen betreffen ‚berührungslose’ sowie im Alltagseinsatz ‚unsichtbare’ EEG-Elektroden. BCIs werden medizinisch und industriell von Bedeutung sein, werden jedoch auch hinsichtlich militärischer Einsatzbereiche erforscht. Deshalb sollten in der öffentlichen Diskussion sowohl methodeninhärente Grenzen wie auch ethische Implikationen dieser Technologie Beachtung finden.

 Kurz-Biographie

Gabriel Curio hat an der FU Berlin Medizin studiert. Forschungsaufenthalte führten nach Rotterdam, Espoo und London. Als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Geschäftsführender Oberarzt der Neurologischen Klinik der Charité leitet er seit 1991 die AG Neurophysik. Er ist Gründungsmitglied des Berlin Neuroimaging Center, des Bernstein Center for Computational Neuroscience, des Bernstein Focus Neurotechnology, sowie der Excellence School of Mind and Brain.

 

Prof. Dr.-Ing. G. Schmidt

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