Kolloquiumsvortrag: Prof. Dr. Andreas Kugi, TU Wien
07.07.2014 von 17:15 bis 18:30
Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik, Kaiserstr. 2, Raum: "Aquarium" Geb. D
Titel: Modellbasierte nichtlineare Regelung: Chancen und Möglichkeiten
Kurzfassung:
Die
steigende Verfügbarkeit von günstiger und leistungsfähiger Hardware ermöglicht
die echtzeitfähige Implementierung von fortgeschrittenen Methoden der
nichtlinearen und optimalen Regelungstheorie. Im Fokus des Vortrages ist der
Entwurf des gesamten geschlossenen Kreises, d.h. es geht nicht nur um den eigentlichen
Regler- und Beobachterentwurf, sondern auch um Fragen der optimalen Wahl von
Systemparametern, der Platzierung von Aktoren und Sensoren bis hin zur
Systemkonstruktion selbst. Als Basis für all diese Überlegungen dient ein jeweils
auf die Aufgabenstellung zugeschnittenes mathematisches Modell, das einen
sinnvollen Kompromiss zwischen Genauigkeit und Beschreibungskomplexität
darstellt. Der Vortrag widmet sich im Speziellen drei Anwendungsgebieten,
nämlich dem mechatronischen Entwurf eines MEMS Drehratensensors, der
nichtlinearen Regelung von permanentmagnetischen Synchronmaschinen mit
Sättigung sowie der Prozessregelung in der Stahlindustrie. Kurzbiographie:
Andreas Kugi, geboren im Jahr 1967 in Villach, studierte
Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz. Fünf Jahre
nach seiner Promotion in Automatisierungstechnik an der Johannes Kepler
Universität (JKU) in Linz erhielt er im Jahr 2000 die venia docendi für das
Fach ”Regelungstechnik und Regelungstheorie” an der JKU. Von 2002 bis 2007 war
er Ordinarius für Systemtheorie und Regelungstechnik an der Universität des
Saarlandes, Saarbrücken, Deutschland und seit 2007 ist er Professor für
komplexe dynamische Systeme und Vorstand des Instituts für Automatisierungs-
und Regelungstechnik an der Technischen Universität Wien. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die
Modellierung, Analyse und Regelung nichtlinearer sowie infinit-dimensionaler
mechatronischer Systeme mit Anwendungen für hydraulische, pneumatische und
elektrische Antriebssysteme, der Stahl- und Walzwerksautomatisierung, in der
Automobilindustrie sowie für mikromechanische Systeme. Er ist korrespondierendes Mitglied der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Editor-in-Chief des IFAC Journals
Control Engineering Practice und Mitglied der Fachkommission der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Exzellenzinitiative. Er ist Koautor
von mehr als 100 Journalbeiträgen, 120 Beiträgen bei begutachteten
Konferenzen/Workshops und Erfinder von mehr als 25 Patenten.