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Pressemeldung Nr. 50/2017 vom 15.03.2017 | zur Druckfassung | Suche

Schnorcheln und schnacken


Die Maske mit Kommunikationseinheit erlaubt Unterhaltungen während des Schnorchelns im Urlaub oder beim Schwimmtraining.
Foto/ Copyright: Thorben Kaak

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Schnorcheln sorgt für unvergessliche Urlaubserinnerungen. Über das Erlebte können sich Fans des Freizeitsports für gewöhnlich nur über der Wasseroberfläche austauschen. Eine Gruppe Bachelorstudenten an der Technischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat jetzt eine Lösung entwickelt, mit der Personengruppen bereits während des Schnorchelns miteinander sprechen können. Auch Leistungssportlerinnen und -sportler könnten von der Technik profitieren. Eine Handy-Applikation ermöglicht die Kommunikation mit dem Trainer oder der Trainerin. Gruppenleiter Professor Gerhard Schmidt aus dem Fachbereich Digitale Signalverarbeitung und Systemtheorie sieht Potenzial für weitere Lehrveranstaltungen oder Abschlussarbeiten an der Uni Kiel.

Die Idee zu einer solchen Schnorchelmaske kam Schmidt beim Schwimmen: „Ich denke beispielsweise an ein junges Paar, das im Ägypten-Urlaub Schnorcheln geht und sich nun dabei auch noch miteinander unterhalten kann. Oder ein Trainer gibt einem Schwimmer vom Beckenrand aus Feedback.“ In der Bachelorvorlesung „Signale und Systeme“ teilte er seine Überlegungen mit dem Kurs. Schmidt setzt dabei auf Praxiserfahrung: „Es ist immer nett, wenn die Studierenden ähnlich wie Ingenieure arbeiten können, Spaß haben und zusammen eine Aufgabe erledigen.“ Neun Freiwillige meldeten sich für die Tüftelaufgabe und verfolgten das Projekt im Wintersemester. Das Vorbild für die Masken gibt es bereits an Stränden zu kaufen. Sie bedecken das gesamte Gesicht, sodass Nase und Mund frei sind.

Genauer schauen sich die Studierenden das Ventil des Prototypen an, erzählt Student Leon Pohl vom Institut für Elektrotechnik: „Wir haben uns überlegt, wie der Aufsatz funktioniert und wo wir Elektronik unterbringen könnten.“ Dazu vermaßen sie die einzelnen Bestandteile, bauten den Aufsatz am Computer nach und vergrößerten ihn. „Es war dann Platz für eine Platine, die ein Mikrofonsignal verarbeiten kann und einen W-LAN-Hotspot bereitstellt.“ Darüber können sich andere Masken oder Smartphones einwählen. Mithilfe eines 3D-Druckers erstellten sie das passgenaue Teil, das das Atmen unter Wasser weiterhin ermöglicht und zusätzlich die Kommunikationseinheit beherbergt. „Insgesamt hat der Druck knapp 88 Stunden gedauert, um eine hohe Qualität zu gewährleisten“, resümiert Pohl. Außerdem verbauten die Studierenden wasserdichte Mikrofone und Kopfhörer in den Masken.

Das Team sollte das Problem möglichst kostengünstig und effizient lösen. Jonas Wilinski studiert im 5. Semester Wirtschaftsingenieurwesen. Er sagt: „So eine Arbeit in einer größeren Gruppe war Neuland für uns. Die enge Betreuung hier ist wirklich gut, ich finde das klasse.“ Schließlich stellten die Studierenden ihre Schnorchelmaske in der Schwimmhalle des Hochschulsports auf die Probe, berichtet Jonas Wilinski: „Wir haben Videoaufnahmen gesammelt und auch mal mitgeschnitten, was überhaupt beim Training besprochen wird. Ein paar technische Schwierigkeiten gibt es noch, aber es funktioniert.“

Neben dem Lernerfolg durch das Programmieren, Löten und Drucken hatten alle Beteiligten vor allem viel Spaß an dem Projekt, ist sich die Gruppe einig. Schmidt möchte die Idee für Lehre und Forschung an der Uni Kiel weiter entwickeln: „Man müsste den Gründungsfall genau durchkalkulieren und prüfen, ob das ein Produkt werden kann.“ Denkbar wäre eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Betriebswirtschaftslehre oder dem Zentrum für Entrepreneurship an der CAU. Auch eine normale Schwimmbrille mit kleinem Funkchip könnte ermöglicht werden – vielleicht in einer Bachelor- oder Masterarbeit.

Video zur Schnorchelmaske mit Kommunikationseinheit:


Webseite zum Schnorchelmaskenprojekt der CAU:
http://dss.kirat-online.de/index.php/teaching/projects/comm-unit-diving-mask

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Gerhard Schmidt (unten links) betreute die Bachelorstudenten, die beim Test in der CAU-Schwimmhalle von einer Trainerin und einer Freundin unterstützt wurden. Foto/ Copyright: Thorben Kaak

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Die Studierenden der Technischen Fakultät haben günstige Mikrofone in die Maske eingebaut und wasserdichte Ohrhörer hinzugenommen. Im Schnorchelaufsatz wurde ein Prozessor samt Funkmodem integriert.
Foto/ Copyright: Thorben Kaak

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Auch Leistungsschwimmerinnen und -schwimmer könnten von der Technik profitieren. Eine Handy-Applikation ermöglicht eine Kommunikation mit dem Trainer oder der Trainerin.
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Neben dem Lernerfolg durch das Programmieren, Löten und Drucken hatten alle Beteiligten vor allem viel Spaß an dem Projekt.
Foto/ Copyright: Jonas Wilinski

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Kontakt:
Professor Gerhard Schmidt
Leiter Digitale Signalverarbeitung und Systemtheorie
Tel.: 0431/880-6125
E-Mail: gus@tf.uni-kiel.de

Thorben Kaak
Doktorand am Institut für Elektrotechnik
Tel.: 0431/880-6144
E-Mail: thka@tf.uni-kiel.de



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Text / Redaktion: ► Raissa Nickel